Ein langer Weg ist fast zu Ende
Interview von Kla–Ping mit dem Mannschaftsführer von TVQ2 montags vor dem „Endspiel“ gegen TTG Heiligenwald 1
Sie sind der zweite Mannschaftsführer in dieser Saison, welche Gründe gab es dafür?
Während der Vorrunde wurde wg. Unsportlichkeit ein Spieler aus der ersten Mannschaft ausgeschlossen. Deshalb rückte der Mannschaftsführer von TVQ2 Hermann Pitsch zur Rückrunde auf und TVQ2 brauchte einen neuen.
Es sah doch von Anfang an nach einem Durchmarsch der 2. Mannschaft aus, weil sie so stark aufgestellt worden war.
Scheinbar war es ein Selbstrenner, denn in der Besetzung Alexander Deller – Hermann Pitsch – Franz Scherer – Gottfried Zinsmeister – Angela Jung – Klaus Pitsch wären wir unschlagbar gewesen. In dieser Besetzung spielten wir aber nie.
Weshalb?
Alexander hatte seinen Wohnort nach Kaiserslautern verlegt und fuhr Schichtdienst. Deshalb musste von Anfang an ein 6. Mann gefunden werden.
Standen adäquate Spieler zur Verfügung?
Gottseidank saß mit Werner Andres ein Edelreservist auf der Bank, der nun zum Stammspieler wurde. Von daher konnte der Ausfall von Alexander kompensiert werden.
Dann lief ja alles bestens!
Leider nicht. Ein unerwartetes Ereignis kam hinzu: Wg. unsportlichen Verhaltens schloss TVQ1 einen Spieler aus. Deshalb musste TVQ2 immer einen Ersatzmann stellen, abwechselnd Hermann, Franz oder Gotti.
Wie half sich nun die 2. Mannschaft?
Wir haben eine starke erste Jugendmannschaft. Dieses Potential schöpften wir aus, indem abwechselnd Adrian Loch und Peter Scherer den sechsten Mann stellten.
Trotzdem wurden einige Spiele sehr eng.
Logischerweise waren die Paarkreuze wg. der Aufrückerei geschwächt. Praktisch spielte das hintere Paarkreuz in der Mitte. Mit viel Glück überstanden wir die Vorrunde, denkt man z.B. an das knappe 9:7 gegen Oberwürzbach, wo das Doppel Pitsch/Pitsch 2 Matchbälle abwehren musste. Auch Neuweiler und die TTG Neunkirchen bereiteten Probleme.
Welches war das schlechteste Spiel der Vorrunde?
Das vorletzte Spiel gegen Heiligenwald 2 stand unter keinem guten Stern. In Anwesenheit des Tabellenführers Heiligenwald 1 drückt das Ergebnis von 9:7 die schwache Vorstellung der Mannschaft aus. Es hatte aber auch sein Gutes!
Inwiefern?
Vielleicht wurden wir unterschätzt, denn am letzten Spieltag vor Weihnachten war der Tabellenführer Heiligenwald 1 unser Gegner.
Bis zum letzten Spieltag der Vorrunde lag TVQ2 ungeschlagen nur auf dem 2. Platz, erst am letzten Spieltag wurde die Tabellenspitze erobert. Wie ging das?
Heiligenwald 1 war stark aufgestellt, spielte praktisch immer in der gleichen Besetzung. Ihre Siege waren teilweise Kantersiege, sodass Heiligenwald immer das bessere Spielverhältnis hatte.
Und dann kam der letzte Vorrundenspieltag, das Duell zweier verlustpunktfreier Mannschaften. Der hohe 9:2 Sieg kam überraschend.
Er war sensationell!
Wer hat den Hauptverdienst an diesem Erfolg?
Unsere erste Mannschaft. Donnerstags war noch vereinbart, dass Hermann Ersatz in TVQ1 spielen sollte, samstagmorgens fiel auch noch Andreas Patocka in dieser Mannschaft aus, Gotti sollte aufrücken. Die Überlegung von TVQ1 war die, dass sie mit zwei Ersatzspielern sowieso gegen TuS Neunkirchen keine Chance hätten. Sie holten sich deshalb Carsten Lauer und Dominik Hauschke als Ersatz von TVQ3. So fiel die Entscheidung samstagmittags, dass TVQ2 mit allen Granaten spielen konnte. Der Gegner war überrascht, wir waren hochmotiviert, es lief phantastisch, z.B. dass der Superspieler Kreibiehl von Heiligenwald beide Spiele verlor. So eroberten wir die Tabellenspitze.
In der Rückrunde musste es dann doch ähnlich laufen, beide Mannschaften gewinnen alles und stehen sich am letzten Spieltag in einem Endspiel gegenüber!
Von wegen. Zunächst einmal lief es spitzenmäßig für uns, da Heiligenwald 1 gegen Neuweiler verlor und gegen Oberwürzbach einen Punkt abgab. So hatten wir unerwartet 5 Punkte Vorsprung.
Dann konnte ja nichts mehr passieren!
So überheblich waren wir nicht. Wir selbst mussten ja auch noch gegen diese beiden Mannschaften spielen. Deswegen suchten wir Verstärkung.
Wo sollte die herkommen?
Mit Jürgen Witter ließ sich ein nach Quierschied gezogener Ruhrpottler aktivieren, er ergänzte die Jugendersatzspieler.
Das reichte dann?
Hinzu kam, dass Rudolf Mohr, dessen Sohn bei TVQ1 spielt, sich bereit erklärte, gegen Neuweiler und Heiligenwald 1 zu spielen.
Dann war ja alles klar!
Es gab noch Probleme, da die Spielberechtigung für Rudolf zunächst verweigert wurde, nach Einschalten des Kreissportwartes kam auch diese Kuh vom Eis.
Lief es dann so wie erwartet?
Leider. Zwar konnten wir gegen Neuweiler knapp gewinnen, auch weil sie nicht in Bestbesetzung antraten. Gegen Oberwürzbach allerdings hatten wir einen rabenschwarzen Tag und verloren mit dem Schlussdoppel das ganze Spiel.
Es waren aber immer noch drei Punkte Vorsprung.
Überraschungen sind nie auszuschließen. Gegen Landsweiler hing es an einem seidenen Faden. Durch einen Netzball entschied dessen Mannschaftsführer Martin Thomas den Entscheidungssatz für sich, deshalb griff der schon umgezogene Hugo Seewald wieder ins Geschehen ein.
Landsweiler hatte euch also den Spaß versaut?
Wir hatten im Schlussdoppel noch Glück. Bei 4:7 Rückstand im 5. Satz zog Gotti die Auszeit – Bremse. Mit Glück gewannen wir dieses Doppel noch und erreichten wenigstens ein Unentschieden.
Dann lief es also wieder auf ein „Endspiel“ zu?
Wir hofften noch auf Schützenhilfe von Landsweiler. Fast hätte es geklappt. Mit 9:7 war dieses Mal Heiligenwald im Glück, so haben wir jetzt das große Abschlussduell.
Werdet ihr gewinnen?
Wir brauchen nur ein Unentschieden. Das ist unser Vorteil. Rudolf Mohr wird spielen.
Sind noch Überraschungen zu erwarten?
Sie dürfen es nicht weitersagen: Alexander Deller wird spielen.
Der hat doch seit einem Jahr keinen Schläger mehr in der Hand gehabt!
Der Sinn der Geschichte ist der, dass mit dem Einsatz von Alexander Gotti ins mittlere Paarkreuz und Rudolf ins hintere Paarkreuz rückt. Das macht uns insgesamt stärker.
Gibt es noch andere taktische Überlegungen?
Klaus hat in den letzten Spielen nicht überzeugt, Adrian dagegen hat auch gegen Heiligenwald 2 eine Superpartie geboten. Das wäre unter Umständen noch eine Option.
Oft haben die Doppel den Ausschlag gegeben. Wie sieht es da aus?
Mit Zinsmeister/Scherer haben wir ein sehr starkes Doppel 1. Deller/Jung sollten sich als Doppel 2 opfern, damit Mohr/Pitsch im 3. Doppel zuschlagen können.
Habt ihr die einzelnen Punkte schon hochgerechnet?
Ich rechne mit zwei Doppeln, Im vorderen Paarkreuz halte ich Kreibiehl für zu stark, mit einer überragenden Leistung könnte ihn Franz schlagen. Ich habe aber nur seinen Punkt gegen Mule auf der Rechnung. Im mittleren Paarkreuz stehen mit Köbrich und Schneider zwei gute Spieler. Eine Bank ist für mich Angela gegen Schneider, der wiederum Gottis Angstgegner ist. Deshalb rechne ich in der Mitte mit zwei Punkten. Im hinteren Paarkreuz sollte Rudolf seine beiden Spiele gewinnen. Spielt Klaus, ist sein Spiel gegen Thomas Koch so gut wie sicher, gegen Ralf Hasselbach hat er im Normalfall keine Chance. Deshalb die Überlegungen mit Adrian, der nach seinem starken Spiel gegen Nehren vielleicht zwei Spiele gewinnen könnte. Das wären also hochgerechnet die 8 Punkte, so dass das Schlussdoppel ohne Relevanz ist.
Wie bereiten Sie sich mental vor?
Ich selber bin hypernervös, versuche durch Snooker–Gucken meine Nerven in den Griff zu bekommen. Gotti hält sich durch Waldarbeiten fit, Franz ist eh die Ruhe in Person. Angela hat auch ein gutes Nervenkostüm, Rudolf werde ich noch anrufen, damit er den früheren Spielbeginn nicht vergisst.
Dann sind also keine Überraschungen mehr zu erwarten?
Sollte von den ersten Fünf noch jemand krank werden, könnte meine Planungen wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
Toi, toi, toi
Danke, wir strengen uns an!
(Artikel vom 26. April 2010)